Luna Extract in German


CHAPTER 1 / KAPITEL 1

Crescenzia Di Lauro hatte eine schwere Last zu tragen. Müde und erschöpft lag sie auf dem feuchten Gras und sie krümmte sich vor Schmerzen. Langsam versuchte sie weiterzukriechen doch das machte es nur noch schlimmer und es brachte ihr nichts. Der “Bastard” den sie zur Welt brachte sollte nicht der ihrer sein. Wie sie Lodovico de la Costa nur hasste , dieser unausstehliche Betrüger musste ihr unbedingt dieses Balg anhängen. Seine Hütte war etwas weiter weg doch kam es ihr so vor als ob sie ihn schreien hörte gebändigt von Frederica de la Costa. Niemand war bei ihr. Man hörte nur das Surren der Insekten und man sah in dieser tiefschwarzen Nacht keinen einzigen Stern. Nur der Vollmond warf sein Licht auf sie. Diese Geburt musste sie allein durchstehen. Hätte ihre Mutter die Hebamme Patrizia Di Lauro damals vor 13 Jahren keinen Selbstmord begangen würde Crescenzia jetzt andere Probleme haben. Sie presste und schrie: “Hochwohlgeborener Mondgott , nimm dieses Kind und mache es zu deinem Stern. Hast du doch nur so wenige.” Sie hätte es nicht übers Herz gebracht dieses Kind mit ihrer eigenen Hand zu töten , starb sie doch schon während seiner Geburt innerlich tausend Tode. Sie presste weiter und sah kleine Beine die rausragten , hatte sie doch kaum noch Kraft noch mal zu pressen. Es erklang eine himmlische Melodie. Crescenzia sah sich um und fragte sich ob der Mondgott sie erhört hätte. Es war undeutlich doch es kam ihr so vor als würde er sagen: “Ich nehme dein Kind.” Sie presste es heraus und hörte ein schreien. Crescenzia glühte wie Feuer und schwitzte wie ein Wasserfall und plötzlich schlossen sich ihre Augen. Crescenzia Di Lauro war tot und vor ihr lag das kerngesunde Kind das der Mond zu einem Stern  machen sollte , doch der Mond hatte andere Pläne.  Es war 2 Uhr Nachts , niemand war wach um das Kind zu finden. Bald wäre das Kind schon tot. “Ich schenke dir eine Familie , kleine Luna.”  , sagte der Mond. Ein Mann und eine Frau konnte man in der Nähe laufen sehen , der Mann hatte ein Baby in den Armen. “Die Melodie hat aufgehört., Demokritos.” , sagte die Frau. “Ich mag es nicht recht glauben das er dich mit dieser Melodie hier herlocken wollte.” , ertönte Demokritos Stimme. “Ich bin mir sicher. Es ist die selbe Melodie mit der er mich als Kind in den Schlaf gewiegt hat.” , antwortete die Frau. Demokritos sah eine Stelle die der Mond hell erleuchtete. “Ich glaube dir , ich glaube dir. Sieh doch!” , rief er seiner Frau zu. “Liegt da eine Frau?” , fragte sie. Ohne von Demokritos eine Antwort zu erwarten liefen die beiden weiter zu Crescenzia und ihrem Kind. Geschockt sahen die beiden auf den Leichnam ihrer Nachbarin. “Oh meine Götter, Crescenzia ist tot.” , sagte die Frau entsetzt. “Aber das Baby lebt!” , sagte Demokritos aufheiternd. Die Frau saß sich vor Crescenzia auf ihre Unterschenkel und nahm das Baby in die Arme. “Ein Göttergeschenk?” , fragte sie ihren Mann. “Offensi..” , wollte Demokritos sagen doch er wurde unterbrochen. “Ein Gottesgeschenk.” , ertönte der Mond. “Demokritos und Melania. Ihr werdet meine Tochter Luna aufziehen als wäre es euer eigenes Fleisch und Blut.” ; ergänzte der Mond. “Jawohl.” , sagte das Ehepaar gleichzeitig. “Lasset sie 14 lange Jahre reifen und die Liebe ihren Weg verleiten. Strafe droht wenn ihr meinen Vaterplatz streitig machet. Doch nun gehet und nehmet mein Kind.” Die beiden gehorchten und verließen die Stelle mit den beiden Kindern in den Armen. Crescenzia war für die Pläne des Mondes nutzlos gewesen , deshalb musste sie mit ihren 24 Jahren sterben damit sich das Schicksal das er für Luna bestimmt hatte sich erfüllen konnte.  Das ausgerechnet die Heiden Demokritos und Melania der Schlüssel zu ihrem Leben sein sollten war vorherbestimmt.                                                          
        Bereits am nächsten Morgen holte der Grieche Demokritos Papadoulos die Leiche der Crescenzia Di Lauro mit einer Schubkarre auf ihr Grundstück. Er buddelte ein Loch und begrub sie auf ihrem Grundstück. Die Stelle markierte er indem er einen Apfelbaum pflanzte. Wenn Demokritos Seiten des Mondes keine Missgunst treffen wollte  , durfte er Luna keine Zuneigung schenken. Das beunruhigte ihn , denn von seiner Frau war nicht viel zu erwarten. Das zweite Neugeborene war auch ein Mädchen und die Tochter des Paares. Alessandra war ihr Name und von nun an sollten die beiden Schwestern sein. Die Jahre vergingen und Luna fügte sich ganz normal in ihre neue Familie ein. Als Tochter des Mondes wurde sie nicht Sonderbehandelt. Doch bald sollte nicht nur die Familie Papadoulos merken das Luna anders war als die anderen. Man mag denken das Luna die Tochter von Lodovico de la Costa und Crescenzia Di Lauro ist. Doch sie hatte tatsächlich einiges genetisch vom Mond geerbt. Nicht nur bezaubernde Schönheit , mit 2 Jahren konnte man erkennen das an ihrem Rücken Flügel klebten. Erst 12 Jahre später sollten sie sich von ihrer Haut lösen und ihr die Kraft zu fliegen verleihen. Luna entwickelte im Laufe der Zeit eine tiefe Verbundenheit zu ihrer Schwester und auch Melania sah sie als ihre Mutter. Mit Demokritos wechselte sie kein Wort dafür ging sie jede Nacht zum Mond und nannte ihn liebevoll Vater. Am Anfang noch mit Melania , als sie 8 Jahre alt wurde ging sie jede Nacht allein zu ihm. Es war nun 10 Jahre her das Luna von den griechischen Einwanderern gefunden wurde. Die Familie war nicht sehr wohlhabend und lebte von dem was sie anbaute. Luna saß bei den Traubenpflanzen im Garten und genießte den herrlichen Tag. Da kamen Demokritos und Melania. “Nun Luna , es ist an der Zeit dir das Geheimnis deiner Kindheit zu verraten.” , sagte Melania zu ihr. “Meine Kindheit wird von einem Geheimnis überschattet?” , fragte Luna. “Ja , dein Vater ist kein gewöhnlicher Vater. Erinnerst du dich noch die Lehren der Götter die wir dir vermittelt haben? Die Geschichte des Herkules?” , erwiderte Melania. “Bin ich denn ein Gotteskind?” , fragte Luna. “Luna, du bist das Kind  des Mondes und wir haben dich damals aufgenommen als deine Mutter im Himmel zu einer Sternschnuppe wurde.” , sagte Demokritos. “Ist das wahr , Melania? , fragte Luna misstrauisch. “Jawohl. Wir wollen nicht das du dein Leben in Unwissenheit verbringest.” , antwortete sie. “Geht!” , ertönte Luna. “Ich werde mit Vater darüber sprechen.” Doch bevor es Nacht ward lief sie in das Zimmer ihrer Schwester Alessandra. Sie saß sich neben ihr aufs Bett und weinte bitterlich Tränen auf die Schulter. Alessandra fragte nicht warum sie weinte und Luna wollte es auch nicht sagen. Als sie sich wieder beruhigt hatte sagte sie nur: “Alessa , vergiss bitte nie nichts ist so wie es scheint.” Der Treffpunkt zwischen dem Mond und Luna war immer ihre Geburtswiese gewesen. “Vater, heute ist ein trauriger Tag. Von nun an habe ich keine Mutter und keine Schwester mehr. Jetzt habe ich nur noch dich und ich wünschte ich könnte ganz nah bei dir sein.” , sagte sie ihm. “Dies ist kein Grund Tränen zu vergießen. Du wirst immer wieder geliebte Menschen kommen und gehen sehen. Doch ich werde immer bleiben. Nicht mehr lange und du kannst deinen Wunsch erfüllen. Es ist noch ein langer Weg der auf dich wartet und du wirst wissen was richtig und was falsch ist” , erwiderte der Mond.
Es herrschte Aufbruchsstimmung bei Luna. Das Familienpuzzle war nicht mehr komplett und der Mond machte ständig Andeutungen. Womöglich stand bald der Beginn einer langen Reise ohne Wiederkehr an. Auch Luna hatte dieses Gefühl und beschloss umzurüsten. Es vergingen zwei Jahre seit Luna erfahren hat das sie adoptiert wurde und der Tag an dem sie flügge werden würde rückte immer näher. Sie sprühte förmlich vor Reife und lernte die Dinge im Leben die ihr nicht so sehr gefielen nicht an sich ran zu lassen. Sie lernte sich ihre Kleider selber zu nähen und nachdem sie gelernt hatte Demokritos zu akzeptieren brachte er ihr das Bogenschießen bei. Ihre Verhaltensweisen veränderten sich und sie verbrachte fast die ganze Nacht bei ihrem Vater. Auch in ihrem zwölften Lebensjahr sollte es ein Moment sein der sie für immer prägen sollte. Immer öfter ging sie in den Wald um Bogenschießen zu lernen und immer weniger kam ihr Adoptivvater mit. Eines Tages traf sie dabei auf Jungen die genauso begeistert von diesem Sport zu sein schienen und machte ihnen schnell klar das sie anders war als die anderen Mädchen. “Hey , das Mondgesicht ist ja ein Mädchen.” , kicherte ein Junge. “…und sie versucht tatsächlich Bogen zu schießen.” Luna hielt inne blieb aber still. “Schaut euch ihr Haar an , die trägts offen.” , sagte ein anderer Junge. Ein dritter Junge ging auf Luna zu und wollte ihr etwas sagen. “Mein Name ist Cassio. Darf ich deinen Pfeil und Bogen mal ausprobieren.” Ohne etwas zu sagen gab sie es ihm. Cassio zielte auf eine der Zielscheiben schoss knapp am Ziel vorbei. Danach holte er den Pfeil zurück und sagte: “Er fliegt gut. Mal sehen wie widerstandsfähig er ist.” Besonders widerstandsfähig war er nicht denn er zerbrach sofort. “Ups , Entschuldigung.” , sagte Cassio lachend. In Luna stieg blinder Zorn auf. Ein anderer Junge meldete sich daraufhin zu Wort. “Du konntest bestimmt eh nicht Bogenschießen.” Lunas Wut wuchs ins unermessliche und so holte sie ihren Ersatzpfeil raus und stach dem anderen Jungen damit in die Brust. Dieser kippte daraufhin zu Boden. “Was hast du getan?” , schrie Cassio. Luna antwortete nicht , sie sah sich den auf dem Boden liegenden Jungen nur gefühlsleer an. Die drei Jungen liefen sofort los um Hilfe zu holen. Luna nahm daraufhin ihren dritten und letzten Pfeil den sie dabeihatte und schoß ins Ziel der Zielscheibe das Cassio knapp verfehlt hatte. Der Junge war noch bei Bewusstsein und war ziemlich beeindruckt und auch Cassio war beschämt. Luna ging regungslos davon. “Du kannst doch nicht einfach gehen!” , schrie Cassio. “Wie sie wohl heißt?” , fragte sich der verwundete Junge und spuckte daraufhin Blut. “Das finden wir noch heraus und dann geht’s ihr mächtig an den Kragen!” , antwortete Cassio. “Das glaube ich nicht.” , sagte der Junge schluchzend und wurde langsam Bewusstlos. Das was sie gerade getan hatte blendete Luna aus. Stattdessen fing sie an über die Liebe zu philosophieren. Es könnte an der Begegnung mit den Jungen liegen , seit einiger Zeit spielten ihre Hormone ohnehin verrückt. Sie dachte an alles für was sie eine gewisse Liebe empfand. Ihren Vater , ihre Schwester , den Wald , seine Lichtungen und die Feen.  Auch wenn sie außer Luna niemand sehen konnte , sie waren da. Sie schwirrten herum und sangen Lieder oder sie schliefen in Blumen. Als Tochter des Mondes ist es wohl ein Privileg. , dachte sich Luna. Auch sie fühlte sich wie eine verkannte Fee. Immer wenn sie die Flügel sah die an ihrem Rücken klebten. Alessa hatte schließlich auch keine Flügel. Luna hatte sich schon oft gedacht das sie es von ihrem Vater geerbt hat. Aber der sagt ja immer: “Geduld ist der Weg zu der Antwort.” Das tat Luna koste es was es wolle. Der Wald war groß und in der Nähe der Wiese setzte sie sich in eine Lichtung und sprach mit den Feen. “Du bist eine von uns!” , pflegten sie immer zu sagen. Kurz bevor sie mit ihrem Vater reden konnte wollte sie noch kurz nach Hause. Zuhause kam Melania auf sie zu und sagte: “Wo warst du Fräulein? Beim Bogenschießen?” Luna lügte bewusst: “Nein wieso?” “Ein Junge aus dem Dorf wurde lebensgefährlich durch einen Pfeil verletzt von einem Mädchen!”